Keine Asse-Zutrittswässer in die Elbe einleiten!
Der Kreistag Lüchow-Dannenberg lehnt den Antrag des
Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber der havarierten
tiefengeologischen Atommülldeponie ASSE II auf Einleitung von Salzlaugen in die
Elbe an der Einleitungsstelle der Salzhalde Gorleben ab, auch wenn es sich um
radiologisch unbedenkliche sogenannte Zutrittswässer handeln sollte. Der
Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung, eine rechtliche Bewertung der
Asse-Wässer vorzunehmen. Aus Sicht des Kreistages müssen alle rechtlichen
Möglichkeiten, besonders aus wasserrechtlicher und naturschutzrechtlicher Sicht
ausgeschöpft werden, um eine Einleitung der Laugen in das sensible Flusssystem
der Elbe zu verhindern.
Der Kreistag fordert in diesem Zusammenhang auch
die Minimierung der Einleitung von sogenannten Salzhaldenwässern aus Gorleben
in die Elbe durch eine sofortige geotechnische Abdeckung der Salzhalde, bzw.
wegen der fehlenden Sohlendichtung den kompletten Rückbau der Salzhalde und die
Rückverfüllung des Steinsalzes in das Grubengebäude des Erkundungsbergwerkes
(Variante 4.6 für einen Offenhaltungsbetrieb des Bergwerks Gorleben; BfS April
2014).
Der Kreistag fordert auch das Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), bzw. das Niedersächsische Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr auf, den Antrag des BfS abzulehnen
Begründung:
Die Verfrachtung von salzbelasteten Zutrittswässern
auf dem Straßenweg aus dem Stromgebiet der Weser in das Stromgebiet der Elbe
und die Einleitung in die letzte naturnahe Stromaue Nordeuropas (sogenannte
Elbe-Reststrecke) im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue stellt
keineswegs das mildeste Mittel zur Entsorgung dieser Bergbauwässer und den
geringsten Eingriff in Natur und Landschaft dar. Vielmehr böte sich auch die
direkte Einleitung der Sole ins Meer (Nordsee, die Flutung eines rückzubauenden
Grubengebäudes mit salinarer Lösung (Variante 4.5 für einen
Offenhaltungsbetrieb des Bergwerks Gorleben; BfS April 2014), die Einleitung im
Tidebereich der Elbe oder die Gewinnung von Streusalz als jeweils geringerer
Eingriff dar.
Adressaten:
– Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin
– Niedersächsisches
Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
– Bundesamt für
Strahlenschutz
– Niedersächsisches
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
– Landesamt für Bergbau,
Energie und Geologie
– Elbe-Jeetzel-Zeitung
– Generalanzeiger
– Landeszeitung
– Radio Zusa
– Radio ffn
– NDR