Der Ausschussvorsitzende KTA Günter Voß schlägt vor,  allen Anwesenden den Status eines Sachverständigen zu geben, damit im Anschluss an den Vortrag eine gemeinsame Diskussion stattfinden kann.

Diesem Vorschlag stimmen alle Ausschussmitglieder zu. KTA Voß bittet den Ersten Kreisrat Herrn Teske die Moderation der Diskusion zu übernehmen.

Dr. Eylerts berichtet gemeinsam mit Herrn Florien von der Kassenärztlichen Vereinigung umfassend über die derzeitige ärztliche Versorgung und die Entwicklung im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Vortragsfolien sind der Niederschrift als Anlage beigefügt.

EKR Teske dankt den beiden Herren für ihren interessanten Vortrag. Ihn mache die Bestandsaufnahme sprachlos, jedoch würden sich die vorgetragenen Lösungswege hervorragend eignen, um gemeinsam der anhaltenden negativen Entwicklung entgegentreten zu können.

Weiterhin teilt er mit, dass es bereits erste Gespräche mit den Immobilienabteilungen der KSK und

VB gegeben hätte, um über  Möglichkeiten der langfristigen Finanzierung für Immobilien für neue zuziehende Ärzte nachzudenken. Beim nächsten Treffen der bereits im Vortrag angesprochenen  Arbeitsgruppe sollen Vertreter der Kreditinstitute sowie Frau Grud von der Wirtschaftsförderung geladen werden.

Darüber hinaus wird sich die  Arbeitsgruppe mit folgenden Themen beschäftigen:

-       Entwicklung und Erstellung einer Broschüre/Faltblatt zur gezielten Ansprache von Ärzten

-       In Absprache mit der Wirtschaftsförderung soll versucht werden, schnellstmöglich auch Arbeitsplätze für die Partner zu suchen und zu sichern

-       Schaffung von Angeboten für eine Verbundweiterbildung

 

Mitglieder der Arbeitsgruppe sind : EKR Teske, Dr. Eylerts, Dr. Augustin, Dr. Wermes, Herr Franke, Herr Florien, Herr Rogasch,  KTA Voß , Herr Schlenker, Frau Lüth-Küntzel sowie die Samtgemeindebürgermeister Meyer, Schwedland und Schröder

 

In der sich anschließenden Aussprache wurden folgende Themen ausführlich diskutiert:

 

1.)   Das Versorgungsstrukturgesetz wurde neu zum 01.01.2012 beschlossen; danach kann eine Kommune selbst ein medizinisches Versorgungszentrum ( MVZ) einrichten. Nach Angaben von Herrn Florien können aber auch Ärzte ein MVZ gründen und somit andere Ärzte ( z.B. Frauen mit Teilzeit) anstellen. Es können dann auch Außenstellen geschaffen werden. Herr Florien erläuterte die Ausschreibungsmodalitäten.

Vorteil ist, dass die Administration innerhalb dieses Zentrums erfolgen kann und der einzelne Arzt sich nicht mehr mit den Verwaltungsaufgaben beschäftigen muss. Dadurch besteht mehr Zeit für den Patienten.

Mehrere Ausschussmitglieder sprechen sich gegen ein MVZ aus, da der Arzt vor Ort – also auch in der Fläche – sein soll. Ein MVZ bietet sich nur für eine Stadt an.

Jedoch wurde mehrfach geäußert, dass der Hausarzt Entlastung finden muss bei der Administration.

2.)   Die Zahnärzte haben eine eigene kassenärztliche Vereinigung und das Recht auf freie Niederlassung.

3.)   KTA Lammers schlägt vor, beim Landkreis eine Stelle einzurichten, die sich ausschließlich mit der Aquise von Ärzten beschäftigt. Frau Düver-Glawe regt an, sich an Medizinstudenten aus dem Landkreis zu wenden, um diesen Anreize für die Rückkehr zu bieten.

4.)   Ambulante Betreuung soll in größerem Maß in den Dörfern installiert werden. Auf Grund der demografischen Entwicklung muss ein Miteinander von ärztlicher Versorgung und Altenversorgung erfolgen.

5.)   Dr. Wermes teilt mit, dass die Aufhebung der Budgetierung für Landärzte geplant sei. Dies wäre noch einmal ein Anreiz für Ärzte, eine eigene Landarztpraxis einzurichten. Herr Florien teilt dazu mit, dass dies frühestens Ende 2013 nach Ende der Bedarfsplanung erfolgen könnte. Er äußert dazu jedoch Bedenken.

 

Abschließend dankt EKR Teske allen Anwesenden für die konstruktiven Beiträge. Die Arbeitsgruppe wird sich am 06.06.2012 erneut mit dem Thema beschäftigen und danach dem Ausschuss berichten.