Zusätzlich zu seinem mit der Ladung versandten Bericht erläutert Herr S p a l i k anhand verschiedener Beispiele im Großraum Clenze und „Kleiner Lucie“ die Wichtigkeit des Erhalts auch kleinräumiger und vielfältiger Nutzungsstrukturen. Auch benötigt der Ortolan insbesondere Eichen als Sing- und Ansitzwarten, was auch mit dem dortigen Nahrungsangebot zusammenhängen dürfte. Ein ganz besonderes Kleinod sei deshalb die „Kleine Lucie“, das mitteleuropaweit best besetzte Ortolangebiet. Mit „Kleiner Lucie“ ist der Raum südlich Gr. und Kl. Gusborn, südlich Splietau bis Prabstorf und Kl. Heide gemeint. Dort gäbe es noch sehr viel und gut erhaltene Eichenstrukturen. Im Gegensatz dazu stehe der Bereich um Clenze herum. Herr S p a l i k belegt anhand von Daueruntersuchungsergebnissen, wie der Bestand des Ortolans sich in der Gegend stetig verringert habe, was mit der Beseitigung entsprechender Heckenstrukturen und Ackerintensivierung in Verbindung stehen dürfte. Wichtig für die Sicherung des Bestandes sei vorrangig der Erhalt entsprechender Lebensraumstrukturen sowie die Schaffung von Dauerrevieren. Dass der Vertragsnaturschutz mancherorts nicht die Inanspruchnahme findet wie vor allem behördlicherseits gewünscht, hänge mit der Förderhöhe zusammen.


Dipl.-Ing. M e y e r ergänzt, dass derzeit niedersachsenweit auf rund 500 ha Vertragsnaturschutz für den Ortolan durchgeführt werde. Davon allein im Landkreis Lüchow-Dannenberg auf rund 250 ha. Ohne diese Maßnahmen sähe die Situation für den Ortolan noch schlechter aus.


KTA F l ö t e r und KTA W o j a h n weisen darauf hin, dass es nicht möglich sein dürfte, Strukturen zurückzudrehen, um den Ortolan zu halten. Allerdings stellen sie die Frage, was kann die Politik hierfür tun? KTA W o j a h n ergänzt, dass künftig die Landwirtschaftsförderung mit Naturschutzauflagen verknüpft sein wird, was zur Problemlösung beitragen könnte.


Dort, wo Ortolanvorkommen sind, sollten Eingriffe in den Fortpflanzungs- und Entwicklungsraum nach Möglichkeit unterbleiben fordert KTA M u n d h e n k .


Ein Beschluss zum Vortrag von Herrn Spalik ist nicht erforderlich.


Eine Kopie des Vortrages ist als Anlage 2 dieser Niederschrift beigefügt.


Der Ausschuss beschließt, den Tagesordnungspunkt „Ortolan“ in der nächsten Sitzung erneut zu behandeln. Es werden Vorschläge von der Kreisverwaltung erwartet, was die Politik für den Ortolan tun kann.